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Erfahrungen mit der Windmessung

Die Windmessung ist für mich von eher untergeordneter Bedeutung, da ich keinen guten Standort dafür habe. Das Grundstück auf dem ich wohne liegt östlich von einem lokalen Höhenzug, der uns damit gegen die Hauptwindrichtung abschirmt. Außerdem sind alle umliegenden Häuser etwas höher als das in dem ich wohne. Ein Mast mit Abspannseilen kommt ebenfalls nicht in Frage.

Um aber doch wenigstens einigermaßen über die Windverhältnisse informiert zu sein habe ich den Windmesser von der Hauptstation getrennt am Dachfirst montiert, wie auf diesem Bild zu sehen ist. Er befindet sich ca. 1 Meter oberhalb vom Dachfirst und ist am südwestlichen Dachgiebel montiert, damit bei Hauptwindrichtung (SW) möglichst wenig Beeinflussung durch die Dachschräge stattfinden kann. Als "Mast" verwende ich Kunstoffrohre, die als Fallrohre für Gartenhaus-Regenrinnen erhältlich sind. Diese haben eine ausreichende UV-Stabilität. Zur Versteifung habe ich zwei Rohre ineinandergeschoben, indem ich das innere in Längsrichtung mit einer Tischkreissäge aufgesägt habe. Dadurch hat sich der Durchmesser so weit verringert, das es sich gerade stramm in das äußere Rohr einschieben ließ. Hält schon über 10 Jahre!

Wenn man von Problemen mit der Funkdatenverbindung absieht, traten beim Windmesser im Wesentlichen nur im Winter gelegentlich Probleme durch Vereisung auf. Kritisch sind natürlich Wetterlagen, bei denen Regen bei fallender Temperatur in Schnee übergeht und dabei womöglich kein oder nur schwacher Wind geht. Vornehmlich friert dann die Windfahne fest, das Schaufelrad friert viel seltener ein.

Wenn es dann mal passiert ist, kann man die Teile vielleicht vorsichtig mit einer langen Latte wieder frei kriegen, aber man sollte da keine Gewalt anwenden. Besser ist es, auf Tauwetter zu warten.

Nachdem ich mir im Jahr 2011 eine zweite Wetterstation zugelegt habe - die alte lief da seit mehr als 6 Jahren - fiel beim Parallelbetrieb auf, das der neue Windmesser sich bei schwachem Wind häufig schon drehte, während der alte noch stand. Offensichtlich hatte dieser nach den Jahren ein erhöhtes "Losbrechmoment". Bei hohen Windgeschwindigkeiten war dagegen der Messwert vom alten Windmesser höher.

Als dieser nun nach 7 Jahren Betrieb demontiert wurde, mußte ich feststellen, das die Windfahne den Sektor 0° bis 130° nicht mehr anzeigen konnte, dieser Bereich wurde in der Anzeige einfach übersprungen und dadurch waren auch alle anderen angezeigten Richtungen falsch.

Nachdem ich die Windfahne demontiert (so weit möglich) und die Einzelteile gereinigt hatte, funktionierte anschließend scheinbar alles wieder korrekt. Da er momentan aber nicht mehr in Betrieb ist, kann ich nicht sagen, ob er wirklich wieder zuverlässig arbeiten würde. Ich werde ihn wegen der geschilderten Alterungsprobleme besser ersetzen.

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